Hydro auf dem Weg zu „Zero Emissions“ und „Nature Positive“

Die Aluminiumbranche steht vor Herausforderungen und Veränderungen, aber auch vor spannenden Möglichkeiten und großartigen Chancen. ALUMINIUM sprach mit Sacha Brandt, Head of Hydro Extrusions Europe Commercial & VP Hydro Extrusions West, über die Lage der Industrie, über die Entwicklungsmöglichkeiten und Innovationen – die Schwerpunkte bei Hydro, die Strategie für „Zero Emissions“ und „Nature Positive“ und natürlich über die anstehende Messe.

Ein wichtiger Faktor: die Dekarbonisierung der Aluminiumproduktion, eine zentrale Aufgabe, die die Industrie in den kommenden Jahren maßgeblich prägen wird und die Hydro mit zielgerichteten Maßnahmen vorantreibt. Welche Entwicklungen sind maßgebend, welchen Ansatz verfolgt das Unternehmen, um die Emissionen zu senken und letztendlich zu eliminieren? Und welchen Fokus setzt das Unternehmen auf der ALUMINIUM im Oktober, um den Herausforderungen der Branche zu begegnen und Chancen aufzuzeigen?

Bar ohne Namen

Entschlossen verweigert sich Savage, der Bar einen Namen zu geben. Stattdessen sind drei klassische Design-Symbole das Logo der Trinkstätte in Dalston: ein gelbes Quadrat, ein rotes Viereck, ein blauer Kreis. Am meisten wurmt den sympathischen Franzosen dabei, dass es kein Gelbes-Dreieck-Emoji gibt. Das erschwert auf komische Weise die Kommunikation. Der Instagram Account lautet: a_bar_with_shapes-for_a_name und anderenorts tauchen die Begriffe ‘Savage Bar’ oder eben ‚Bauhaus Bar‘ auf.

 

Für den BCB bringt Savage nun sein Barkonzept mit und mixt für uns mit Unterstützung von Russian Standard Vodka an der perfekten Bar dazu.

 

 

 

 

Herr Brandt, wie schätzen Sie die aktuelle Situation der Aluminiumbranche ein?

In Europa ist die Situation der Aluminiumindustrie derzeit sicherlich schwierig. Wir haben mehrere Krisen hintereinander zu bewältigen (z.B. Krieg in der Ukraine, Corona, etc.). Energie und Personalpolitik (Lohninflation, Fachkräftemangel, demographischer Wandel) sind die mit Abstand größten Herausforderungen. Europa und vor allem Deutschland ist zum Sorgenkind in der industriellen Produktion geworden und wir verlieren deutlich an Boden gegenüber anderen Großmächten wie China und den USA. Wir erwarten von der Politik, dass sie dem Aluminium endlich den Stellenwert einräumt, den es verdient. Es ist für uns Europäer essenziell und strategisch unabdingbar, die gesamte Aluminiumkette und -produktion nicht nur in Europa zu halten, sondern auszubauen und zu festigen – Stichwort strategische Unabhängigkeit.

Welche Themen und Herausforderungen bewegen die Aluminiumbranche in Ihren Augen gerade am meisten? 

Die größte Herausforderung für die Aluminiumindustrie ist derzeit die Dekarbonisierung der Produktionskette. Aluminium hat einen hohen CO2-Ausstoß bei der Verhüttung des Primärmaterials. Wir brauchen Aluminium aber in allen Lebensbereichen, daher ist der Wandel zur Dekarbonisierung die große Herausforderung unserer Managementgeneration. Die Finanzierung dieses Wandels können wir nur gemeinsam schaffen, mit staatlicher Unterstützung, aber auch zusammen mit unseren Kunden und Lieferanten, deren Unterstützung wir brauchen.

CBAM (CO₂-Grenzausgleichssystem / Carbon Border Adjustment Mechanism) ist prinzipiell eine gute Idee. Wir müssen aber aufpassen, nicht zu blauäugig an das Thema heranzugehen und die Umgehung von CBAM -Zöllen (Schrottbewertung, Import von Fertigprodukten, etc. ...) kategorisch auszuschließen. 

Welche Themen und Entwicklungen werden die Branche in Zukunft weiter beschäftigen?

Im Bereich der Innovation kommen wir immer wieder auf das Thema Nachhaltigkeit zurück. Hier wird es wichtig sein, welcher Marktteilnehmer es am schnellsten schafft, seine Dekarbonisierungs-Roadmap umzusetzen. Gerade bei Hydro haben und werden wir dieses Ziel konsequent verfolgen. Bis 2030 wollen wir unsere direkten Emissionen um 30 Prozent reduzieren. Bis 2050 wollen wir sie sogar komplett eliminieren. Dafür werden verschiedene Technologien benötigt, aber wir sind zuversichtlich, dass wir mit unseren innovativen Ideen die richtigen Lösungen haben.

Zudem ist die Dekarbonisierung des Verkehrs ein großes Thema. Elektrofahrzeuge werden bekanntlich an Bedeutung gewinnen und der Aluminiumbedarf in diesem Sektor wird steigen. Die Schnelligkeit dieses Wandels wird auch für uns als Aluminiumindustrie eine Herausforderung sein. Einerseits, weil wir technologisch mit der Geschwindigkeit mithalten müssen und andererseits, weil wir auch die Finanzierung stemmen müssen.

Die Weiterentwicklung von Technologien und der Wandel der Industrie sind auch Thema auf der ALUMINIUM im Oktober – welche Innovationen zeigt Ihr Unternehmen auf der Messe, was steht bei Ihnen im Mittelpunkt?

Nachhaltigkeit und ESG stehen bei uns klar im Fokus. Der grüne Wandel beginnt bei uns. Angesichts der wachsenden Nachfrage nach emissionsarmen Lösungen müssen wir den Wandel in der Aluminiumbranche vorantreiben, um Emissionen aus Produktionsprozessen in der gesamten Wertschöpfungskette zu eliminieren. Wir glauben, dass "Zero Emission" möglich ist. Dieses Ziel ist unser Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel - ein Ziel, für das wir unsere Kräfte bündeln müssen, um uns gegenseitig zu inspirieren, herauszufordern und erfolgreich zusammenzuarbeiten.

Als Norsk Hydro wollen wir alles daransetzen, unsere gesamte Wertschöpfungskette zu dekarbonisieren und darüber hinaus “Nature Positive” zu werden. Wir unterstützen unsere Kunden dabei, dasselbe Ziel mit nachhaltigeren und technisch gut durchdachten Produkten zu erreichen. Der Rohstoff Aluminium hat einen signifikanten CO2-Fußabdruck, und hier sehen wir die Chance, gemeinsam mit unseren Kunden etwas Positives für unsere Zukunft zu erreichen.  Damit setzen wir in diesem Jahr eigentlich nur den Weg fort, den wir schon seit einigen Jahren konsequent beschreiten. Aber jeder Schritt, jede Entscheidung ist wichtig. Und nur wenn wir zusammenarbeiten, werden wir gemeinsam etwas bewegen. 

Welchen Stellenwert hat die ALUMINIUM für Ihr Unternehmen? 

Die Aluminiummesse ist wie ein Familientreffen der Branche. Hier trifft man neue Gesichter und natürlich auch alte Bekannte. Seit vielen Jahren ist die Aluminiummesse unser “Business-Thermometer” für die kommenden Jahre, hier entscheiden wir über unseren “Investitionsappetit”. Wir möchten alle unsere Partner – Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter – herzlich willkommen heißen und ihnen eine Plattform für einen positiven Austausch bieten. Seit Jahren ist der Hydro-Stand so etwas wie das “Herz” der Veranstaltung, wenn man lange genug wartet, sollte man jeden Besucher mindestens einmal hier treffen. Das liegt auch daran, dass wir das einzige Unternehmen sind, das von der Mine bis zur fertigen Aluminiumkomponente alles im eigenen Haus hat.

Was erwarten Sie insgesamt von der ALUMINIUM 2024? 

Wir erwarten auch in diesem Jahr einen spannenden Austausch und viele Netzwerkaktivitäten. Ich persönlich bin gespannt, wie sich die verschiedenen Akteure seit der letzten Messe entwickelt haben. Insbesondere beim Thema Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung der Industrie erhoffe ich mir vielfältige Impulse. 

Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt

Sacha Brandt (Head of Hydro Extrusions Europe Commercial & VP Hydro Extrusions West (UK & BNL))

Was sind die Hauptziele Ihrer Messeteilnahme?

Obwohl die Aluminiummesse eine Fachmesse ist, steht bei uns der Mensch im Mittelpunkt. Das bedeutet, dass wir als Marktführer besonders darauf achten, die soziale Verantwortung, die wir als Unternehmer haben, klar in den Vordergrund zu stellen. Die nächsten Generationen hängen von unserem Handeln ab und ich kann die Wichtigkeit dieses Themas nicht genug betonen! Dementsprechend ist Environmental Social Governance (ESG) für uns ein Riesenthema und wir freuen uns, dass das Thema nun endlich auch bei vielen Mitbewerbern Fahrt aufnimmt.

Als weltweit größtes, komplett vertikal integriertes Aluminiumunternehmen sind wir gerne auf der Messe vertreten und sehen unser Hauptziel darin, alle Stakeholder zusammenzubringen und eine Plattform für den Austausch zu schaffen.  Nicht zuletzt ist es uns auch wichtig, unsere Kunden davon zu überzeugen, dass wir mit unseren > 100 Standorten weltweit alles daransetzen, der bestmögliche Partner zu sein. Mit lokaler Nähe, global vernetztem Know-how und stabiler Finanzkraft.

Wir bedanken uns für das Interview und freuen uns auf die Messe!